Uthausen

Uthausen

unser Dorf am Rande der Dübener Heide

Ortschronik

Die Ersterwähnung des Ortes geht auf den 24. Juni 1308 zurück, als der Herzog Rudolf der I. von Sachsen das Kloster Hecklingen mit einem teilweise von Wedego von Freckleben erkauften freien Gut zu Hecklingen gewidmet hat. Die Urkunde wurde in Wittenberg ausgestellt.

Unter den Rittern (Lehnsmännern, Vasallen), die als Zeugen fungierten, befand sich neben Otto von Roßlau, genannt Schlichting (Otto Rozlawe dictus Slichting) auch Burghard von Uthausen (Borchardus de Uthusen). Der Ausstellungsort Wittenberg, dieser in lateinischer Sprache abgefassten Urkunde, unterstützt die Annahme, dass es sich bei dem genannten Uthusen um Uthausen im Kreis Wittenberg handelt.

Aus den Registraturen der Kirchenvisitationen im ehemaligen sächsischen Kurkreis geht ferner hervor, dass Uthausen 1598 dem Rittergut der List in Radis angehörte, das 214 Kossaten hatte (1602: 13 Hüfner, 1 Kossaten). Ansonsten klafft einstweilen bis zum Jahre 1886 eine Lücke in der Chronik von Uthausen, da dann erst die Angaben der Schulchronik zur Verfügung stehen. Darin sind neben schulischen Daten auch den Ort betreffende Ereignisse enthalten. Es können nur die wesentlichsten Erwähnungen finden.

So wurde am 17.10.1890 der Bau eines Glockenturmes begonnen und am 3.1.1891 die Glocke zum ersten Mal zur Schule geläutet.

Am 24.3.1899 begann der Abbruch der baufälligen Schule und am 31.10.1899 war der Schulneubau beendet.

Der 1. Weltkrieg bescherte den Uthausenern 11 Gefallene und eine Grippeepidemie im Jahre 1918/19. Statt zu lernen, sammelten die Schüler Laub, das im "Interesse des Vaterlandes" benötigt wurde.

Am 25. Oktober 1922 wird der Antrag der Gemeinde betreffs eines Friedhofs endlich genehmigt und schon am 28. Oktober findet das erste Begräbnis bei stürmischem Schneewetter auf dem neuangelegten Friedhof statt.

Ende September 1922 wird der Sozialdemokrat Richard Brennecke mit 5 gegen 4 Stimmen zum Gemeindevorsteher gewählt. Er trat dann 1945-1949 nochmals als Bürgermeister in Erscheinung.

Die Zeit der Weimarer Republik brachte viele Wahlen mit sich, die schließlich in die am 6.11.1932 stattfindende Reichstagswahl einmündeten, bei denen von 122 Wählern in Uthausen 78 für die NSDAP stimmten.

Am 24.7.1926 konnte in Uthausen zum ersten Mal der elektrische Strom eingeschaltet werden. Die Schulchronik berichtet darüber, dass das Wundern der Leute kein Ende zu nehmen schien. Den Schluss dieser aufgeregten Zeit bildete der überall übliche "Lichthall". Bei dieser Gelegenheit wurde von seitens der Monteure unter reger Beteiligung der Festteilnehmer eine der beiden ehemals wenig rußenden Hängelampen aus der Braunsdorfschen Gaststube unter würdevoller Feier zu Grabe getragen.

Der von den Nationalsozialisten eingerichtete Arbeitsdienst übernahm in Uthausen auch die Regulierung der sogenannten Lehmkeite, die dadurch entstanden war, dass Hausbesitzer aus ihr seit Jahrzehnten den zum Bau der Gehöfte nötigen Lehm entnahmen. Sie war völlig verschlammt und musste gereinigt werden.

Bei der am 16. Juni 1933 in ganz Preußen stattfindenden Volks-, Berufs- und Betriebszählung wurden in Uthausen 245 Personen gezählt und zwar 117 männliche und 128 weibliche.

Am 20.11.1935 begannen die Vorarbeiten für die Umgehungsstraße der Bergwitzer Grube.

Für die Jahre 1940 bis 1943 weist die Schulchronik eine Lücke auf, da im Gegensatz zu den vielen Jubelfeiern anlässlich der Machtergreifung der NSDAP nun die große Pleite heranrückte. Einige Auswirkungen des Krieges zeigten sich darin, dass im August 1944 das Inventar der Schule nur teilweise vorhanden war und das Schulgrundstück sich in völlig verwahrlostem Zustand befand (Schulchronik). Am 11. Juni 1945 waren in der Schule im 1. bis 8. Schuljahr 73 Kinder, von denen nur 35 Einheimische waren - eine Folge des Flüchtlingsstromes verursacht durch die Katastrophe des 2. Weltkrieges.

Eine neue Zeit brach an, denn am 13. September 1947 findet in der Schule eine Gedenkfeier für die Opfer des Faschismus statt und am 1. Mai 1948 ein Festzug mit Musikbegleitung durch den Ort. Es wurden Aufbauarbeiten in der Schule durchgeführt. Im Zuge der Beseitigung der einklassigen Schulen musste das Gebäude am 9. Juli 1960 geschlossen werden.

1970 erhielt die Gemeinde eine zentrale Wasserleitung.

1977 wurde ein neuer Konsum-Lebensmittelladen auf der Schulwiese errichtet.

Nach der Wende 1989 gab es wiederum Ereignisse in Uthausen, die ein Zusammenwachsen der Deutschen in Ost und West einleiteten. So fanden 1990 allein drei demokratische Wahlen statt: am 6.5. Kommunalwahlen, am 13.10. Gesamtdeutsche Wahlen und am 2.12. Wahlen zu den Kreis- und Landtagen. In allen Wahlen errang die CDU in Uthausen die meisten Stimmen, gefolgt von der SPD. Herr Hartmut Weber wurde Bürgermeister.

Am 7.4.1991 wurde die Verbundenheit mit der Partnergemeinde Sandlingen bei Celle durch das gemeinsame Pflanzen einer Eiche bekundet. Die Feuerwehren beider Gemeinden hatten hierbei die Initiative.

Seit 1.10.1991 ist Uthausen gleichberechtigtes Mitglied in der Verwaltungsgemeinschaft Bergwitzsee. Gemeinderat und Bürgermeister versprechen sich davon eine bürgernahe und kompetente verwaltungsmäßige Betreuung, die auch dabei hilft, ungewohnte Praktiken und Probleme zu verstehen und zu bewältigen.

Am 5.10.1991 fand in der Gemeinde das 1. Glockenturmfest statt, woran wiederum unsere Partnergemeinde aus Sandlingen aktiv beteiligt war. Vorher waren das Schulhaus und der Glockenturm neu eingedeckt worden. Das Turmfest ist inzwischen zu einer schönen Tradition geworden. Es findet alljährlich im August statt.

Im Februar 1992 erfolgte der Ausbau der Leichenhalle.

Weiteres zum Wohle des Dorfes ist angedacht und wird sicher in den nächsten Jahren realisiert werden können.

... wird fortgesetzt

Quelle Herr Rudolf Witt